Die Entscheidung der EZB den Leitzins unverändert zu lassen war weniger der Rede wert als das, was ihr Präsident Mario Draghi über die Euro-Schuldenkrise sagte.
Der EZB-Chef sorgte sich darüber, dass politische Sorglosigkeit wieder zunichte machen könnte, was die Zentralbank an Erfolgen bei der Krisenbekämpfung erreicht hat. Er teilt damit inzwischen die Position, welche die Bundesregierung von Anfang an vertrat. Deutschland sieht sich bis heute dafür kritisiert, dass Kanzlerin Merkel mit dem Spar- und Reformkurs in den europäischen Krisenstaaten deren Krise noch verstärkt habe. Dabei war immer klar, dass die Misere dort dauerhaft nur mit konsequenter Politik beseitigt werden kann.
Eine Angst vor Konjunktureinbrüchen auf Grund einer verstärkten Austeritätspolitik veranlasste die Märkte massiv Euro zu verkaufen und drückte den EUR/USD auf bis 1,337 (Stand von 13:00 Uhr).