Die entscheidende Fragen für die Finanzierung von Immobilien in 2010 ist diejenige nach dem Zeitpunkt der Zinswende. In dieser Woche hat die Europäische Zentralbank (EZB) diesbezüglich ein unmissverständliches Statement abgegeben.
Sie wird den Banken bei den nächsten längerfristigen Refinanzierungsgeschäften möglicherweise einen Zins von mehr als 1 % abverlangen. Das deutete die Notenbank zum Wochenauftakt anlässlich der Ankündigung eines Mengentenders mit 21-tägiger Laufzeit zum Festsatz von 1 % an. Mit diesen Zinssatz ist die kurzfristige Refinanzierung im Interbankenmarkt gemeint und die herausgereichte Menge und Kondition bestimmt unmittelbar die Kapitalmarktzinsen und schlägt sich mittel- und langfristig auch in den Zinsen für Baufinanzierungen nieder. Warum wechselt die EZB in Mitten der Krise zu einer restriktiveren Kapitalmarktpolitik?
Die Frage ist einfach zu beantworten wenn man sich die brisante Lage einiger Mitgleidsländer ansieht. Als bestes Beispiel ist Griechenland anzuführen bei dem mittlerweile die 5-jährigen Staatspapiere wegen desaströser Haushaltslage (Rekordverschuldung, Steuerausfälle, laufende Defizite) um über 2,8% über dem Zinsniveau für deutsche Staatspapiere gleicher Laufzeit liegen. Beide Länder begeben Anleihen in Euro aber in Griechenland ist die Angst vor einem Staatsbankrott so groß dass über 2,8% mehr für die Anleihen bezahlt werden müssen. Portugal, Irland und Spanien zeigen ähnliche Tendenzen und selbst in Deutschland ist die Staatsverschuldung im Vergleich zum BIP über 13% vom Maastricht-Stabilitätskriterium von maximal 60% entfernt. Diese besorgniserregenden Tendenzen der Verschuldung veranlassen die EZB zur Beschränkung und Verteuerung der Geldmenge damit endlich angefangen wird Schulden zurückzuführen.
Für Ihren Hauskauf und Ihre Baufinanzierung bedeutet dies konkret, dass sich die Kreditzinsen im Laufe des Jahres 2010 und 2011 dramatisch verteuern werden. Sichern Sie sich Ihren Niedristzins noch heute, beginnen Sie mit Ihrer Umschuldung und beantragen Sie Ihre Baufinanzierung solange die Langfristzinsen noch nahe dem 30-Jahres-Tief sind. Sogar bei Zinsbindungen welche erst in den nächsten 4,5 Jahren ablaufen kann sich ein Forwarddarlehen lohnen, da die Kosten hierfür den momentanen Zinsvorteil bei weitem nicht aufzehren.